Wie schief ist der schiefe Turm von Pisa?

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Der Schiefe Turm von Pisa gehört zu den bekanntesten Bauwerken der Welt – nicht zuletzt wegen seiner markanten Neigung. Doch wie schief ist er eigentlich genau? Diese Frage lässt sich aus verschiedenen Perspektiven beantworten: Winkel der Neigung, Höhenunterschied zwischen den Seiten, Grad der Abweichung vom Lot und historische Veränderungen der Schieflage. In diesem Artikel gehen wir detailliert auf die Messwerte, die Ursachen und die Entwicklung der Neigung des Turms ein.

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Die aktuelle Schieflage des Turms

Nach den neuesten Messungen beträgt die Neigung des Schiefen Turms von Pisa aktuell 3,97 Grad (Stand 2022). Das bedeutet, dass sich die Spitze des Turms etwa 4 Meter seitlich aus der Vertikalen verschoben hat.

Die Schieflage des Turms hat sich über die Jahrhunderte verändert. Hier ein Überblick über die historischen Messwerte:

Jahr Neigungswinkel Horizontale Abweichung
1178 ca. 0,2° Wenige Zentimeter
1272 ca. 1,6° Ca. 1 Meter
1360 ca. 2,5° Ca. 2 Meter
1817 ca. 4,0° Ca. 3,8 Meter
1990 5,5° 4,5 Meter
2001 4,1° 4,0 Meter
2022 3,97° 3,9 Meter

Der höchste jemals gemessene Neigungswinkel war 5,5 Grad im Jahr 1990. Damals befürchteten Ingenieure, dass der Turm seinen Kipppunkt erreichen könnte. Durch gezielte Sanierungsmaßnahmen wurde die Neigung auf etwa 3,97 Grad reduziert und stabilisiert.

Was bedeutet eine Neigung von 3,97 Grad?

Um sich besser vorzustellen, wie schief der Turm ist, kann man den Winkel mit anderen schiefen Bauwerken vergleichen.

  • Schiefer Turm von Suurhusen (Deutschland): 5,19°
  • Kirchturm von Bad Frankenhausen (Deutschland): 4,93°
  • Schiefer Turm von Pisa (Italien, aktuelle Neigung): 3,97°
  • Big Ben (Elizabeth Tower, London): ca. 0,26°

Der Schiefe Turm von Pisa ist zwar sehr geneigt, aber nicht das schiefste Gebäude der Welt. Der Kirchturm von Suurhusen in Niedersachsen hält den offiziellen Weltrekord für den schiefsten Turm.

Wie wurde die Neigung gemessen?

Die Messung der Schieflage erfolgt mithilfe verschiedener Methoden:

  1. Lotmessung:

    • Ein Senklot wird von der Turmspitze herabgelassen, um die Abweichung von der Vertikalen zu messen.
  2. Laser- und GPS-Messungen:

    • Hochpräzise Laserinstrumente und GPS-Daten erfassen die genaue Position und Veränderungen der Turmstruktur.
  3. Neigungsmessgeräte (Inklinometer):

    • Diese Geräte messen die Neigung des Turms in Echtzeit.
  4. Bodenradar und Geosensoren:

    • Zur Überprüfung der Bewegung im Fundament und im Boden unter dem Turm.

Durch diese Technologien kann die Neigung des Turms kontinuierlich überwacht werden.

Warum wurde die Neigung reduziert?

Ohne Eingriffe hätte der Turm sich weiter geneigt. Ingenieure berechneten, dass er bei einer Neigung von etwa 5,44 Grad seinen Kipppunkt erreichen würde. Um dies zu verhindern, wurde zwischen 1990 und 2001 eine großangelegte Stabilisierung durchgeführt:

  • Bodenaushub auf der höheren Seite, um ein langsames Absenken zu ermöglichen.
  • Anbringen von Bleigewichten, um das Gleichgewicht zu verbessern.
  • Verankerung des Fundaments, um zukünftige Bewegungen zu minimieren.

Dank dieser Maßnahmen konnte die Neigung auf 3,97 Grad verringert werden, und der Turm ist für die nächsten mindestens 200 Jahre stabil.

Wird sich die Neigung in Zukunft wieder verändern?

Aktuell gilt der Turm als stabil, doch langfristig könnte es durch geologische Veränderungen oder Erdbeben zu neuen Bewegungen kommen. Regelmäßige Überwachungen helfen dabei, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen.

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Der Schiefe Turm von Pisa hat derzeit eine Neigung von 3,97 Grad, was einer horizontalen Abweichung von rund 4 Metern entspricht. Seine maximale Neigung lag 1990 bei 5,5 Grad, bevor Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Dank moderner Ingenieurtechnik ist der Turm stabil und kann noch viele Jahrhunderte stehen bleiben.

Seine charakteristische Schieflage macht ihn zu einem der bekanntesten Bauwerke der Welt und zieht jährlich Millionen Besucher an.

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