Bären in Italien

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Wilde Natur im Apennin und in den Alpen

Viele denken bei Italien vor allem an Sonne, Strände und Kulturstädte. Doch auch die Natur hat einiges zu bieten – und dazu gehören tatsächlich Bären. Italien ist eines der wenigen Länder in Europa, in denen es noch wilde Bären gibt.
Die Tiere sind scheu, selten zu sehen und stehen unter strengem Schutz. Trotzdem kommt es gelegentlich zu Begegnungen mit Wanderern und Einheimischen.

In diesem Artikel erfährst du alles über Vorkommen, Verhalten, Schutzprogramme und Tipps für Reisende, die in Italiens Bergen unterwegs sind.


Welche Bärenarten leben in Italien?

In Italien gibt es zwei verschiedene Populationen von Bären:

  1. Braunbären in den Alpen (Trentino, Südtirol, Dolomiten)

    • Nachkommen von Bären, die aus Slowenien wiederangesiedelt wurden

    • Heute etwa 100 Tiere in der Region Trentino

  2. Marsische Braunbären im Apennin (Abruzzen, Latium, Molise)

    • Eine seltene, endemische Unterart des Braunbären

    • Nur noch ca. 50–60 Tiere

    • Vorkommen vor allem im Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise

Beide Populationen sind stark gefährdet und stehen unter strengem Artenschutz.


Verbreitung in Italien: Wo leben Bären?

Bären in den Alpen

  • Hauptsächlich im Trentino, besonders rund um den Naturpark Adamello-Brenta

  • Einzelne Tiere wandern bis nach Südtirol, Veneto oder die Lombardei

  • Sehr selten Sichtungen in Tirol und Graubünden (Schweiz)

Bären im Apennin

  • Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise – das Kerngebiet der marsischen Bären

  • Auch angrenzende Schutzgebiete wie der Majella-Nationalpark

  • Hier gibt es spezielle Wanderwege mit Hinweisschildern zum Thema Bärenschutz


Geschichte: Vom Aussterben zur Wiederkehr

Früher waren Bären in ganz Italien verbreitet. Doch durch Jagd, Lebensraumverlust und Viehzucht wurden sie bis ins 20. Jahrhundert fast ausgerottet.

  • In den Alpen verschwanden sie fast komplett, bis in den 1990er-Jahren ein EU-Programm („Life Ursus“) Bären aus Slowenien ansiedelte.

  • In den Abruzzen hielten sich kleine Restbestände. Hier hat die Bevölkerung gelernt, mit den Tieren zu leben.

Heute gelten die Bären Italiens als Symbol für Naturschutz und sind eine Attraktion für Wanderer und Naturfreunde.


Wie gefährlich sind Bären in Italien?

Bären sind grundsätzlich scheu und meiden den Menschen.
Gefährlich werden sie nur, wenn sie:

  • überrascht werden

  • ihre Jungen verteidigen

  • Futter suchen und an Menschen gewöhnt sind

In den letzten Jahrzehnten gab es in Italien nur sehr wenige Vorfälle mit Verletzten.
Für Touristen gilt: Begegnungen sind eher selten, da die Bären sich in abgelegenen Bergregionen bewegen. Bären sind sehr gefährliche Tiere, die durchaus Menschen töten können.


Verhalten und Lebensweise

  • Bären sind Allesfresser: Beeren, Wurzeln, Insekten, Honig, aber auch kleine Tiere oder Aas

  • Besonders im Herbst fressen sie viel, um für den Winter Fettreserven anzulegen

  • Winterschlaf von November bis März in Höhlen oder verlassenen Ställen

  • Einzelgänger, außer Weibchen mit Jungen


Schutzprogramme in Italien

Italien investiert viel in den Erhalt seiner Bären:

  • Life Ursus (Trentino): EU-Projekt zur Wiederansiedlung der Alpen-Bären

  • Nationalpark-Management (Abruzzen): Schutzgebiete, Anti-Poaching-Teams, Aufklärung der Bevölkerung

  • Monitoring: Bären werden mit Kamerafallen und GPS-Sendern überwacht

  • Tourismus-Projekte: „Bären-Safaris“ und Naturtourismus, um die Akzeptanz zu fördern


Begegnung mit Bären: Tipps für Wanderer

Falls du in den italienischen Bergen unterwegs bist, gilt:

  1. Lärm machen: Sprich laut, klatsche oder benutze Wanderstöcke – so überraschst du keinen Bären.

  2. Nicht weglaufen: Falls du einen Bären siehst, ruhig bleiben und langsam zurückziehen.

  3. Kein Futter liegen lassen: Müll und Essensreste ziehen Bären an.

  4. Abstand halten: Besonders zu Jungtieren – die Mutter ist sehr wachsam.

  5. Lokale Hinweise beachten: In Nationalparks gibt es klare Regeln.


Bären und Tourismus in Italien

In manchen Regionen Italiens sind die Bären inzwischen auch ein Touristenmagnet:

  • Abruzzen: Geführte Bären-Wanderungen mit erfahrenen Rangern

  • Trentino: Naturtourismus rund um den Adamello-Brenta-Park

  • Umweltbildung: Besucherzentren mit Ausstellungen zum Thema Bär

So tragen Bären auch zur lokalen Wirtschaft bei – und werden nicht nur als Bedrohung, sondern als Chance gesehen.


Häufige Fragen (FAQ) zu Bären in Italien

Gibt es in Italien wilde Bären?
Ja, in den Alpen (Trentino) und im Apennin (Abruzzen).

Wie viele Bären leben in Italien?
Etwa 150–160 Tiere insgesamt, davon rund 100 in den Alpen und 50–60 im Apennin.

Sind Begegnungen mit Bären für Touristen gefährlich?
Sehr selten – die Tiere sind scheu und meiden den Menschen.

Kann man in Italien Bären sehen?
Ja, mit viel Glück in den Abruzzen oder bei geführten Touren.

Stehen die Bären unter Schutz?
Ja, sie sind streng geschützt und dürfen weder gejagt noch gestört werden.


Fazit: Bären in Italien – seltene Schätze der Natur

Die Bären Italiens sind seltene, geschützte Tiere, die nur in bestimmten Regionen vorkommen. Für Touristen besteht kaum Gefahr, dafür aber die einmalige Chance, in Europas Süden auf ein faszinierendes Wildtier zu treffen.

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