Geschichte des Letzten Abendmahls in Mailand: Leonardo da Vinci einfach erklärt

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Das „Letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci gehört zu den berühmtesten Gemälden der Welt. Obwohl es im Refektorium eines Klosters entstand, wurde es zu einem ikonischen Werk der Renaissance und prägt heute das kulturelle Erbe Mailands. In diesem Artikel erfährst du die Geschichte des Bildes leicht verständlich: Entstehung, Auftraggeber, Technikprobleme, Zerstörungen, Restaurierungen und warum das Werk heute so streng geschützt wird.Wenn du bereits ein Ticket hast oder eine Tour suchst, findest du hier alle Angebote:

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Letztes Abendmahl – Tickets, Besuch & Tipps.Das Abendmahl (Leonardo da Vinci)

1. Wo befindet sich das Gemälde?

Das Werk befindet sich im Speisesaal (Refektorium) des ehemaligen Dominikanerklosters von Santa Maria delle Grazie. Das Kloster war im 15. Jahrhundert ein bedeutender religiöser und politischer Ort. Heute ist es UNESCO-Welterbe und einer der wichtigsten Kunstorte der Welt.

Santa Maria delle Grazie – Kirche & Kloster.

2. Der Auftraggeber: Ludovico „Il Moro“ Sforza

Leonardo da Vinci kam 1482 nach Mailand und arbeitete viele Jahre im Dienst des Herzogs Ludovico Sforza. Dieser wollte Mailand zu einem modernen Renaissancezentrum machen. Leonardo war für vieles zuständig: Malerei, Wissenschaft, Technik, Architektur.

Um 1494 beauftragte Ludovico Sforza Leonardo mit der Gestaltung des Refektoriums des Dominikanerklosters. Ziel war es, den Speisesaal der Mönche mit einem großen Wandbild auszustatten – passend zum Raum, in dem täglich Mahlzeiten eingenommen wurden.

3. Wann malte Leonardo das Abendmahl?

Leonardo arbeitete an dem Werk von etwa 1494 bis 1498. Er war bekannt dafür, langsam und methodisch zu arbeiten – und immer wieder Dinge zu überdenken.

Zeitzeugen berichten, dass er:

  • manchmal tagelang nicht erschien,
  • dann wieder ganze Tage ohne Pause an Details malte,
  • bestimmte Gesichter lange suchte, indem er in Mailand Menschen beobachtete.

Sein langsamer Arbeitsstil und seine experimentelle Technik spielen später eine wichtige Rolle für den Zustand des Bildes.

4. Warum ist das Abendmahl kein echtes Fresko?

Das größte Problem des Werkes: Leonardo nutzte keine Freskotechnik. Ein Fresko wird klassisch in feuchten Kalkputz gemalt und hält Jahrhunderte. Leonardo mochte diese Technik jedoch nicht, weil sie schnelles Arbeiten erfordert.

Er entschied sich stattdessen für eine experimentelle Mischtechnik:

  • Trockener Putz – nicht feucht wie beim Fresko
  • Öl- und Temperafarben
  • mehrschichtiger Farbauftrag

Das Ergebnis war optisch beeindruckend – aber technisch instabil. Schon wenige Jahre nach Fertigstellung zeigte das Gemälde:

  • Abblätterungen,
  • Risse,
  • Feuchtigkeitsschäden.

Diese Entscheidung ist der Grund, warum das Werk bis heute extrem empfindlich und konservatorisch herausfordernd ist.

5. Was zeigt das Abendmahl eigentlich?

Das Bild zeigt den biblischen Moment, in dem Jesus beim letzten Abendmahl ankündigt, dass einer der Jünger ihn verraten wird. Die Reaktionen der Apostel sind der zentrale Kern des Bildes: Schock, Empörung, Trauer, Diskussion.

Eine ausführliche, leicht verständliche Bildanalyse findest du hier:
Bildanalyse für Besucher – Was du im Saal erkennen kannst.

6. Die ersten Schäden & Restaurierungen

Bereits 1500 – nur wenige Jahre nach Fertigstellung – berichten Quellen über erste Verfallsspuren. Mehrere frühe Restaurierungsversuche verschlimmerten den Zustand eher, da man die Technik des Werkes nicht verstand.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde:

  • übermalt,
  • nachgezeichnet,
  • gekittet,
  • und stellenweise sogar abgekratzt.

Da Vinci hätte sich das nie gewünscht – aber Restaurierungsstandards waren damals nicht vergleichbar mit heute.

7. Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg

Im Jahr 1943 trafen Bomben das Kloster schwer. Die gesamte Refektoriumsfront wurde zerstört – aber das Abendmahl überstand den Angriff wie durch ein Wunder.

Warum?

  • Die Mönche hatten die Wand rechtzeitig mit Sandsäcken gesichert.
  • Ein provisorisches Schutzgerüst verhinderte Einsturz.

Einige Fotos aus dieser Zeit zeigen das Wandbild inmitten von Trümmern – ein ikonischer Moment der Kunstgeschichte.

Tickets „Das Abendmahl“ von Da Vinci in Mailand

Für kaum eine Sehenswürdigkeit bekommt man schwerer Eintrittskarten als für „Das Abendmahl“ in dem Kloster in Mailand. Normale Eintrittskarten sind meist Jahre vorher vergriffen. Es gibt auch keine Kontingente für spontane Besucher oder ähnliches. Man kann nur online im Rahmen eines Stadtrundgangs oder ähnlichem Tickets buchen. Man macht dann eine mehrstündige Tour durch Mailand, die den Besuch von dem Gemälde von Da Vinci in dem Kloster Santa Maria delle Grazie beinhaltet. Im Folgenden zwei Vorschläge für Touren, die meist nicht lange vorher ausgebucht sind. Beide sind über die große deutsche Ticketwebseite Getyourguide buchbar. Auch hier sollte man Wochen vorher buchen, außerhalb der Hauptsaison gibt es aber oft Tickets auch noch einige Tage vorher:

1. Besuch des Doms von Mailand und dem Kloster inkl. das Bild Abendmahl: Diese Tour kostet etwa 100 Euro, man hat aber gute Chancen ein Ticket zu bekommen. Auch hat die Tour sehr gute Bewertungen von Teilnehmern.  Hier Klicken

2. Nur Rundgang durch das Kloster (Kirche usw.) und Besuch des Speisesaal mit dem Gemälde.  Kostet „nur“ gut 50 Euro, aber leider meist ausgebucht:  Hier Klicken

8. Die große Restaurierung (1978–1999)

Die bedeutendste Restaurierung erfolgte zwischen 1978 und 1999. Dabei wurde:

  • Schmutz und Übermalungen entfernt,
  • die originale Farbstruktur stabilisiert,
  • jeder Quadratzentimeter mikroskopisch untersucht,
  • der Raum klimatisch isoliert.

Es war eine der technisch anspruchsvollsten Restaurierungen der Kunstgeschichte. Nach über 20 Jahren Arbeit konnte das Abendmahl 1999 wieder für Besucher eröffnet werden – unter strengen Auflagen.

9. Warum ist der Zugang heute so streng?

Das Gemälde ist extrem empfindlich. Jeder Mensch bringt Feuchtigkeit, CO₂ und Staub mit. Um das Klima stabil zu halten, gibt es heute:

  • kleine Gruppen,
  • feste Zeitfenster,
  • Luftschleusen,
  • max. 15 Minuten im Saal.

Der komplette Ablauf ist hier erklärt:
Letztes Abendmahl: Ablauf des Besuchs.

10. UNESCO-Welterbe

Seit 1980 gehört Santa Maria delle Grazie mit dem Refektorium und dem Abendmahl zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die UNESCO betont:

„Das Letzte Abendmahl ist ein Schlüsselwerk der Renaissance und ein einzigartiges Beispiel künstlerischer Innovation.“

Die Anerkennung schützt das Werk international und schafft strikte Erhaltungsauflagen.

11. Warum ist das Werk so berühmt?

Mehrere Gründe spielen zusammen:

  • die meisterhafte Perspektive,
  • die emotionale Darstellung der Apostel,
  • die innovative Komposition,
  • die dramatische Szene,
  • die Berühmtheit Leonardos.

Das Abendmahl markiert einen Wendepunkt in der Kunstgeschichte – weg von statischen Szenen, hin zu psychologischer Tiefe.

12. Wie erlebst du das Abendmahl heute?

Heute erlebt man das Abendmahl in völliger Ruhe. Die Gruppe steht still vor der Wand, die Raumtemperatur ist konstant, und die Atmosphäre ist fast meditativ. Die strengen Regeln machen den Besuch intensiver, weil keine Ablenkungen möglich sind.

Für Touristen ist eine Führung ideal, um die Geschichte live zu verstehen:


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13. Hotels in der Nähe

Du kannst sowohl in der Nähe des Klosters als auch im Zentrum übernachten. Besonders praktisch ist die Lage rund um Corso Magenta oder die Altstadt.

Hotels beim Abendmahl in Mailand – Booking-Übersicht

Fazit: Die Geschichte des Abendmahls ist genauso faszinierend wie das Gemälde

Leonardos „Letztes Abendmahl“ ist ein Meisterwerk – nicht nur künstlerisch, sondern auch historisch. Seine experimentelle Technik, die dramatische Entstehungsgeschichte, die Kriegszerstörungen und die aufwendigen Restaurierungen zeigen, wie einzigartig dieses Werk ist. Wer die Hintergründe kennt, erlebt den Besuch im Saal noch intensiver.

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